Eine Voliere bietet im Vergleich zu herkömmlichen, mittlerweile oftmals als tierschutzwidrig eingestuften Vogelkäfigen, deutlich mehr Platz. Vögel benötigen Raum, um ihre Flügel auszubreiten, zu fliegen und sich zu bewegen ...
VOGELWELT
Inhaltsverzeichnis:
- Vögel als Haustiere:
- Ist die Einzelhaltung eines Vogels möglich?:
- Volieren:
- Artgerechte Vogelhaltung, ... so nicht!:
- Wie wichtig ist Freiflug für Heimvögel?
- Lauernde Gefahren beim Freiflug:
- Vogelhaltung, weitere Themen:
Weitere Themen: | Vogelschlag: Die tödliche Gefahr | Die Voliere |
Vögel als Haustiere
Vögel sind faszinierende Haustiere. Mit ihrer Vielfalt an Farben, ihrem Gezwitscher und Aktivität bringen sie Leben und Freude in jedes Zuhause. Ob Wellensittiche, Kanarienvögel oder andere Arten, die Wahl von Vögeln als Haustiere kann eine spannende Erfahrung sein.
Der relativ geringe Pflegeaufwand im Vergleich zu manchen anderen Haustieren ist einer der größten Vorteile der kleinen Mitbewohner. Vögel benötigen eine geeignete Voliere, regelmäßige Reinigung, täglich frisches Wasser eine artgerechte, ausgewogene Ernährung sowie Beschäftigungsmaterial, und eine artgerechte Einrichtung. Die meisten Vogelarten sind sehr gesellig und schaffen durch ihre Stimmen und Bewegungen eine lebendige Atmosphäre.
Bevor man sich für Vögel als Haustiere entscheidet, ist es wichtig, sich gut zu informieren. Verschiedene Arten haben unterschiedliche Bedürfnisse und Langlebigkeit. Zum Beispiel können Wellensittiche 10 Jahre alt werden, während größere Papageienarten sogar bis zu 50 Jahre alt werden können. Außerdem brauchen Vögel ausreichend Platz zum fliegen und herumlaufen, sowie Beschäftigung und soziale Interaktion, um glücklich und gesund zu bleiben.
Welche Vogelarten sind gerade für Anfänger besonders geeignet:
Für Anfänger eignen sich Vögel, die relativ pflegeleicht sind und nicht allzu viel Erfahrung oder spezielles Wissen erfordern. Zu den beliebtesten Anfänger-Vögeln gehören zum Beispiel Wellensittiche, Kanarienvögel und Zebrafinken. Diese Vögel sind in der Regel robust, freundlich und lassen sich gut handhaben.
Bitte beachte auch, dass alle Vögel mindestens paarweise gehalten werden müssen!
Ist die Einzelhaltung eines Vogels möglich:
Viele Vogelarten, wie Wellensittiche oder Kanarienvögel usw., sind sehr gesellige und soziale Tiere, welche in Freiheit niemals alleine leben würden und fühlen sich in Gesellschaft anderer Artgenossen deutlich wohler. Für diese Arten ist die Einzelhaltung nicht zu empfehlen, sogar tierschutzwidrig, da sie sich einsam fühlen, Verhaltensstörungen entwickeln und krank werden können. Vögel sollten mindestens paarweise oder sogar im Schwarm gehalten werden, damit sie Gesellschaft haben und sich gegenseitig beschäftigen können.
Der Mensch gilt niemals als Ersatz für einen Artgenossen, deshalb sollte bei Verlust eines Partners, der verbleibende Vogel auch nicht alleine gehalten werden, ihm muss umgehend ein neuer Partner besorgt werden. Oder, wenn möglich (z.B. bei Schwarmhaltung) sollte man dem Vogel die Partnerwahl überlassen.
Volieren
Auf die richtige Größe kommt es an.
Grundsätzlich gilt: Je größer die Voliere, desto besser, denn die Größe der Voliere spielt eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden deiner gefiederten Freunde.
Je nach Vogelart und Anzahl gelten Mindestmaße für Volieren. Für kleinere Arten wie Wellensittiche oder Kanarienvögel (Pärchen) sollte beispielsweise eine Volierengröße von mindestens 150 cm Länge x 60 cm Breite und 100 cm Höhe nicht unterschritten werden. Für größere Papageien sollte die Voliere deutlich größer sein, idealerweise so groß wie möglich! Um den Vögeln ausreichend Raum zu bieten, ist neben der Grundfläche auch die Höhe wichtig, damit der Vogel auf verschiedenen Ebenen klettern und fliegen kann.
Eine Voliere ist in den meisten Fällen notwendig, aber sie sollte niemals die einzige Umgebung für den Vogel sein. Die Möglichkeit des täglichen Freiflugs und abwechslungsreiche Beschäftigung sind ebenfalls sehr wichtig für das Wohlbefinden der Vögel.
Artgerechte Einrichtung einer Voliere
Eine artgerecht eingerichtete Voliere sollte so gestaltet sein, dass die Bedürfnisse der Tiere bestmöglich erfüllt werden. Das bedeutet, dass ausreichend Platz vorhanden sein sollte, damit die Vögel fliegen und umherlaufen können.
Zudem ist es wichtig, verschiedene Sitzgelegenheiten in unterschiedlichen Höhen, anzubringen. Achte darauf, dass sie nicht direkt über Futter- oder Wasserstellen hängen, um Verschmutzungen zu vermeiden. Bei den Sitzmöglichkeiten muss auf unterschiedliche Oberflächen und Durchmesser geachtet werden, damit die Füße der Vögel trainiert werden und keine Verformungen entstehen.
Verwende natürliche Sitzmöglichkeiten, die unbehandelt sind. Holz mit Rinde oder Zweige aus ungiftigen Bäumen sind ideal, da sie den natürlichen Lebensraum nachahmen. Auch Äste oder Zweige mit unterschiedlichen Texturen und Formen können hierbei für Abwechslung sorgen.
Du kannst mit Pflanzen, Zweigen und natürlichen Elementen wie Rinde oder Steine die Umgebung deiner Vögel abwechslungsreich und anregend gestalten. Achte auch darauf, dass Futter- und Wasserstellen leicht zugänglich sind und reinige diese regelmäßig.
Biete deinen gefiederten Freunden auch Versteckmöglichkeiten, wie Nisthöhlen oder kleine Höhlen, damit die Vögel auch Rückzugsmöglichkeiten haben.
Wähle den Standort der Voliere so, dass sie vor Zugluft, direkter Sonneneinstrahlung und extremen Temperaturen geschützt ist. So schaffst du eine sichere und artgerechte Umgebung, in der sich deine Vögel wohlfühlen können.
Artgerechte Vogelhaltung, ... so nicht!
"Tierschutzwidriges Zubehör"
Leider ist nicht alles was Vogelhaltern im Zoofachhandel angeboten wird auch tatsächlich empfehlenswert und wurde bereits von der "Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V." als "tierschutzwidriges Zubehör" eingestuft.
- Käfige, die nicht den Mindestanforderungen der BMELV-Gutachten entsprechen.
Ausnahme: Käfige für die vorübergehende Unterbringung wie Transport- oder Krankenkäfige. - Rundkäfige
Runde oder ähnlich gebaute (z.B. achteckige) Käfige bieten zu wenig Bewegungsraum. Die Vögel können nur steil von unten nach oben und umgekehrt hüpfen, was ihrem normalen Bewegungsablauf zuwiderläuft, sich vorwiegend horizontal durch Fliegen fortzubewegen. Durch die erhebliche Einschränkung physiologischer Bewegungsabläufe sowie durch das Fehlen einer Rückzugsmöglichkeit werden den Tieren erhebliche, streßbedingte Leiden und u.U. Schäden durch ständige Fehlbelastung der Gelenke zugefügt. Sitzstangen können in einem Rundkäfig nicht sinnvoll angebracht werden. Verkotung der unteren Sitzstangen und des Futters sind die Folge. Darüber hinaus können durch die fehlende Möglichkeit, einen runden Käfig artgerecht zu strukturieren, Orientierungsprobleme und damit zusätzliche Streßzustände auftreten. - Käfige mit weißen Gittern
Die Wahrnehmung der Umgebung ist für den Vogel weitgehend eingeschränkt, da die weißen Stäbe zu einem Flimmereffekt führen. - Kunststoffüberzogene und lackierte Käfiggitter für Psittaciden (Eigentliche Papageien)
Sie sind bei Psittaciden in der Regel ungeeignet, da diese Vögel die Gitterüberzüge oft abnagen. Über mögliche schädliche Wirkungen granulatbeschichteter Käfiggitter liegen keine ausreichenden Erkenntnisse vor. - Kunststoff-Sitzstangen
Sie sind dann abzulehnen,
– wenn sie glatt sind und deshalb den Füßen keinen ausreichenden Halt bieten.
– wenn sie Längsrillen haben. Das kann zu Druckstellen und in der Folge zu Sohlenballengeschwüren führen.
Für Papageien sind Kunststoffstangen grundsätzlich abzulehnen (Verletzungsgefahr bei Zerbeißen). - Sitzstangenüberzüge und Bodenbelag aus Sandpapier oder mit Akariziden präparierte Sitzstangenüberzüge
Sandpapier als Überzug für die Sitzstangen und als Bodenbelag schädigt die Haut an den Füßen der Vögel und führt zu schlecht heilenden Wunden. Akarizide Überzüge schädigen den Vogel durch unkontrollierbare Wirkstofffreisetzung. - Papageienfreisitze mit Ankettung
Der Vogel hat keine ausreichende Möglichkeit zu ungehinderter freier Bewegung. Die Ankettung von Papageien birgt eine erhebliche Verletzungsgefahr für die Vögel durch Hängenbleiben sowie bei Angst- und Panikreaktion. Das BMELV-Gutachten für die Mindestanforderungen an die Haltung von Papageien lehnt die Ankettung von Papageien ab. - Spielzeug
Ungeeignet sind
– Spiegel und Plastikvögel: Werden als Partnerersatz verwendet. Da sie einen Partner nicht ersetzen, kann es zu Verhaltensstörungen und durch fehlgesteuertes Fütterungsverhalten zu Kropfentzündungen kommen.
– Spielzeug mit Schlaufen, Karabinern, Ringen oder Kleinteilen, in denen sich der Vogel verfangen kann, ist ungeeignet.
– Glöckchen und Rechenmaschinen oder ähnliches Spielzeug mit kleinen abtrennbaren Anteilen: Es besteht die Gefahr, daß Vögel durch ständiges Benagen den Glöckchenklöppel oder andere kleine Teile ablösen und verschlucken.
– Lackiertes oder gefärbtes Holzspielzeug, das nicht mit Lebensmittelfarben gefärbt ist. Es besteht Vergiftungsgefahr bei Aufnahme. Vorsicht ist geboten bei Seilen: wenn einzelne Fasern abgelöst werden können, kann es zu Strangulation von Kopf und Gliedmaßen(teilen) oder bei Verschlucken von Fasern zu Kropfentzündungen kommen - Sonstiges Zubehör
– Brustgeschirre, Leinen u.ä.: Damit wird die artgemäße Bewegung des Vogels eingeschränkt. Auch zahme Vögel reagieren bei Gefahr instinktiv mit Auffliegen und werden unvermutet zurückgerissen, was zu Verletzungen und Frakturen führen kann (s. Stellungnahme zum Flugunfähigmachen bei Papageien).
– Nistwatte: Durch die fasrige Struktur besteht die Gefahr der Abschnürung von Gliedmaßenteilen.
(Quelle: Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V.)
Merkblatt Nr. 62 - Heimtierhaltung, Tierschutzwidriges Zubehör (Stand: Jan. 2010 zuletzt geändert April 2024)
Wie wichtig ist Freiflug für Heimvögel?
Heimvögel sollten Freiflug bekommen, weil sie dadurch die Möglichkeit haben, ihre natürlichen Verhaltensweisen auszuleben. Das bedeutet, sie können fliegen, erkunden und ihre Muskeln stärken, was für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden sehr wichtig ist. Außerdem fördert Freiflug auch ihre geistige Beschäftigung und sorgt dafür, dass sie glücklicher und ausgeglichener sind. Natürlich ist es wichtig, dabei auf die Sicherheit zu achten, damit sie nicht entkommen oder in Gefahr geraten.
Wenn du deinen Vögeln ein möglichst artgerechtes Umfeld bieten möchtest, empfiehlt sich die Einrichtung eines Freiflugzimmers.
Hierbei handelt es sich um einen speziellen Raum, in dem Vögel frei fliegen können. Es bietet ihnen viel Platz, um sich zu bewegen und zu fliegen, was für ihr Wohlbefinden sehr wichtig ist.
Freiflug ist wichtig, ... aber sicher!
Aber auch bei der Einrichtung eines Freiflugzimmers solltest du einige Dinge beachten, damit das Umfeld in dem sich deine Vögel aufhalten können auch sicher ist und keine unnötigen Gefahren auf deine gefiederten Freunde lauern.
-
Entferne alle gefährlichen Gegenstände, scharfen Kanten oder giftigen Pflanzen. Achte darauf, dass keine Kabel oder kleine Gegenstände vorhanden sind, die die Vögel verschlucken könnten.
-
Richte den Raum mit verschiedenen Natur-Sitzstangen, Zweigen, Leitern und Spielzeugen ein, damit die Vögel klettern, spielen und ihre Muskeln trainieren können.
-
Halte den Raum sauber, um Krankheiten zu vermeiden. Regelmäßiges Reinigen ist wichtig.
-
Sorge für ausreichend natürliches Licht und eine gute Belüftung, damit die Luft frisch bleibt.
-
Stelle sicher, dass die Vögel leicht in den Raum gelangen, und dass sie bei Bedarf sicher wieder in ihre Voliere oder einen sicheren Bereich zurückkehren können.
-
Fenster oder Türen sollten gut gesichert sein, damit die Vögel nicht entkommen oder in Gefahr geraten.
Lauernde Gefahren beim Freiflug
Bei der Haltung von Heimvögeln mit Freiflug gibt es einige lauernde Gefahren und Risiken, auf die man achten sollte.
Die Vögel können gegen Fenster oder Glasflächen fliegen, weil sie diese oft nicht erkennen. Das kann zu Verletzungen führen. Es ist hilfreich, Fenster mit Stickern oder Vorhängen zu versehen. Auch Offene Kabel oder elektrische Geräte können für neugierige Vögel gefährlich sein, da sie daran zupfen oder knabbern und einen Stromschlag bekommen könnten.
Manche Zimmerpflanzen sind giftig für Vögel. Auch Reinigungsmittel, Parfüms oder andere Chemikalien sollten außer Reichweite sein.
Achte auch auf herumliegende, kleine Gegenstände wie Knöpfe oder Spielzeugteile. Diese können verschluckt werden und zu Erstickungsgefahr führen.
Auch unbeaufsichtigte, offene Fenster oder Türen können dazu führen, dass die Vögel entkommen oder in Gefahr geraten.
Andere Haustiere wie z.B. Katzen und Hunde können eine Gefahr für die Vögel darstellen, wenn sie unkontrolliert Zugang zum Freiflugraum haben.
Vogelwelten, weitere Themen
Vogelschlag:
Für Vögel ist Glas unsichtbar. Kollisionen mit Fensterscheiben und sonstigen Verglasungen enden für Vögel in den meisten Fällen tödlich.
Allein in Deutschland sterben Millionen Vögel jährlich durch Aufprall an den "unsichtbaren" Hindernissen ...
| Änderungsdatum: | 13.05.2025 09:08 |
Dieser Artikel wurde mit Unterstützung von KI erstellt und anschließend redaktionell überarbeitet, das heißt Formulierungen angepasst, Sätze umgeschrieben und Verlinkungen ergänzt.
Bildquellennachweis:
